2018 ohne eine größere Reise in den Norden Europas machten wir uns am 20.8.2019 endlich wieder auf den Weg nach Skandinavien.
Nach zwei Tagen und rund 900 km später, mit einem Zwischenstop in Norddeutschland in Tarp passierten wir die Mautbrücken, eine über den Großen Belt in Dänemark sowie die Zweite über den Øresund zwischen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und dem schwedischen Malmö. Wir hatten uns für diese späte Fahrt im Jahr nicht viel vorgenommen, wir wollten mal schauen wie weit nördlich wir kommen und ob auch Finnland und Norwegen dabei sind mal sehen.
Vikhög, ein hübscher Ort an der Küste mit kleinem Jachthafen und ca 30 km nördlich von Malmö beginnt unsere Reise durch Schweden. Im Nachbarort Löddeköpinge wollten wir am nächsten Morgen schnell am Bankomat Kronen ziehen und beim Bäcker die leckeren Zimtschnecken kaufen. Unterwegs gab unser Peugeot Boxer an der Beifahrerseite seltsame Geräusche von sich. Wir tippten auf ein defektes Radlager da wir das gleiche Problem vor zwei Jahren auf der linken Seite hatten. In der Peugeot Werkstatt in Lund 20 km entfernt konnten die defekten Teile, die aber erst in Stockholm bestellt werden mußten, ausgetauscht werden.
Während unser Womo ab 7:00 Uhr morgens repariert wurde unternahmen wir eine Besichtigungstour durch die Universitätsstadt Lund. Zuerst ging es zum Frühstücken in eine große Bäckerei noch im Industrieviertel. Man zahlt hier einmal einen Betrag, hier waren es 75,00 Kronen pro Person, erhält dann einen großen Teller und kann sich vom Büfett soviel holen wie man möchte, Getränke sind inbegriffen. Das Zentrum von Lund in dem Bezirk Schonen ist im Osten von verschiedenen Parks umgeben, im Zentrum mit schöner Bischofskirche von 1104 mit astronomischer Uhr. Nach der erfolgreichen Reparatur ging es in die Nähe von Tassjö auf den Parkplatz zwischen zwei Seen dem Rössjön und Västersjön. Später gesellte sich noch ein deutsches Womo zu uns.
In Forsvik, dem Teilstück des Göta Kanals zwischen Vänern- und Vätternsee hatten wir Glück, 15 Minuten nach unserer Ankunft auf dem Wohnmobilstellplatz kam das älteste aktive Passagierschiff die "Juno" aus westlicherRichtung auf die Schleuse zu. Sie wurde von einer Kapelle und vielen Menschen begrüßt. Forsvik hat eine 600 jährige Industriegeschichte. Ein vorhandenes Museum erzählt über schwedens ältesten Standort. Der Eintritt ist frei.
Nicht weit entfernt von Forsvik kann man den jüngsten Nationalpark Schwedens den Tived NP besuchen. Eine Waldlandschaft mit Wildnischarakter mit verschiedenen Wanderstrecken, vielen kleineren Seen und ausreichend Tierbestand. Wir haben uns eine kleinere Strecke ausgesucht um wie jetzt im Herbst den vorhandenen Pilzbestand zu bestaunen.
Wir fanden einen wunderschönen harten Baumpilz, genauer Name blieb uns fremd, mit Guttationstropfen (mußte erstmal im Pilzbuch nachgeschaut werden) den wir vorher so noch nirgendwo gesehen hatten, und wovon wir einige schöne Fotos machen konnten. Wieder raus aus dem NP haben wir in der Nähe am Bosjön ein nettes Nachtlager gefunden.
Zu uns gesellte sich noch ein schwedisches Womo mit einem älteren Paar das kurz nach der Ankunft sich im See erfrischte. Am nächsten Morgen konnten wir ganz in unserer Nähe feststellen, das der See auch als Einstieg von Kanutouren dient. In Bönan, oberhalb Gävles, ein kleiner Ort auch an der Ostsee wollten wir an einer Bude Räucherfisch essen gehen gefunden haben wir nichts, wir sahen aber auch keine Buden. Der große Parkplatz am Böna Cafe diente uns als Schlafstätte. Hier bekamen wir gerade noch einen Kaffee, Römbacka und zum Nachtisch leckere Zimtschnecken.
Es war gerade erst 16:00 Uhr und kurz vor Schließung? Unweit von dort gibt es einige Schwimm- und Schiffstege am Ufer wo wir den Abend bei angenehmen Temperaturen ausklingen lassen konnten. Je nördlicher wir auf der E4 kamen desto wärmer wurden die Temperaturen. Immer an den Höga Kusten entlang kamen wir zum Skuleskogen ein weiterer Nationalpark bei Mjälom an der Ostsee. Schöne Aussichten auf Wald und Meer, schöne Seen und Täler.
An der westlichen Seite des Parkes gibt es einen Parkplatz auf dem man auch mit dem Womo übernachten kann. Bis Rovaniemi in Finnland machten wir noch zwei Stops in Schweden. Auf den Parkplätzen an der Fähre nach Holmön und vor der Ortschaft Gammelstad. Bevor wir in Gammelstad landeten fuhren wir von der Autobahn runter zu Turiststation zum Piteamuseum mit Alltagsgegenständen aus vergangenen Jahrzehnten.
Leider standen wir vor verschlossenen Türen. Wir können hier einfach nicht fündig werden. Im hinteren Teil des Geländes des großen Weihnachtsmanndorfes stehen wir immer so zwei bis drei Tage. In der Nähe von Rovaniemi, am finnischen Polarkreis den wir täglich mehrmals zu Fuß überqueren, kann man wenn man möchte täglich den berühmten Santa Claus treffen und sich mit ihm fotografieren lassen.
Im Post Office wo man früher die Briefumschläge der Wunschzettelpost der Kinder käuflich erwerben konnte, herrscht immer weihnachtliche Stimmung. Wir nutzten auch die Zeit für ausgedehnte Wanderungen in der Umgebung um auch unsere Leidenschaft des Geocaching nachzugehen.
Wieder in Schweden aber immer noch in Lappland angekommen ging es zum Torneälv nach Kattilakoski bei Overtorneå. Torneälv oder Tornionjoki ist ein Grenzfluss zwischen Finnland und Schweden der in der Ostsee endet. Der Parkplatz und Stellplatz mit Toilette bietet einen schönen Blick auf den Fluss mit seinen kleinen Inseln und Stromschnellen.
Ein weiteres Highlight wurde uns in Bredsel am Storfosens Naturreservat geboten. Über mehrere Holzbrücken und Holztreppen kann man sich dem Fluss und den Stromschnellen nähern. Sehr schön anzuschauen. Mit vielen Grillplätzen bestückt gab es hier einen großen Parkplatz bzw. Stellplatz. Sind auch über Nacht geblieben. Wir waren nicht allein.
Bis wir Österund erreichten machten wir noch einen Stopp auf dem Rastplatz an der E45 in Stensele. Es sollte nur eine Zwischenübernachtung werden. Ein kurzer Weg führte in den hinteren Teil des Parkplatzes sodaß man nicht direkt an der Straße steht. Unser Stellplatz in Östersund befindet sich direkt in der Stadt am Jachthafen mit Blick auf den Storsjön und der Insel Frösö. Wir wanderten durch Östersund, gingen etwas shoppen und suchten Caches, wir ließen uns einfach treiben.
Da das Wetter nicht besser wurde zog es uns schneller in den Süden als wir vorhatten. Auch in Mora mitten in der Stadt an der Strandgatan am Siljan in der Provinz Dalarna hielten wir für eine Nacht an.
Dieser Parkplatz lag auf unserer Strecke. Für eine Nacht war es in Ordnung. Da wir es ja sehr eilig hatten in den Süden zukommen, haben wir auch nicht mehr so auf Qualität des Schlafplatzes geguckt. Bei Mariestad am Vänernsee an der E20 gibt es mehrere Rastplätze wo wir uns den Rastplats Sandbäcken ausgesucht haben. Am nächsten Tag schloss sich der Kreis in Schweden und wir kamen wieder an unserem schönen Stellplatz in Vikhög direkt am Øresund an.
Da es uns hier sehr gut gefällt blieben wir nochmal zwei Tage und fuhren zwischendurch nochmal nach Löddeköpinge zum bummeln und ins Cafe. In Deutschland angekommen war unsere erste Station der Ort Tarp am Schwimmbad wenige km von Flensburg entfernt wo es ein gutes Restaurant, "Haus an der Treene" mit gutem Essen gibt. Auf dem Parkplatz haben wir auch übernachtet. Auf dem Weg zu unserem nächsten Halt zum übernachten kamen wir auch am Wikingersiedlung Haithabu an der Schlei vorbei, spontan haben wir uns zu einer Besichtigung des Museums entschieden.
Um 800 nach Christus gründeten Wikinger am Ende der Schlei die Siedlung Haithabu, die schnell zu einer der bedeutendsten Siedlungsplätze Nordeuropas wurde. Alles wurde liebevoll gestaltet. Unser nächster Schlafplatz, am Nord-Ostsee Kanal an der Fähre Landwehr gelegen, bescherte uns eine ruhige Nacht. Wir konnten viele Schiffe beobachten die den Kanal benutzen um von der Nordsee in die Ostsee oder umgekehrt wollten. Er gehört nicht umsonst zu den meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Der Wohnmobil Stellplatz Altstadt war nicht weit entfernt vom Schweriner Schloss und der Altstadt. Leider war der Parkplatz bei unserer Ankunft belegt. So mußten wir warten bis ein Wohnmobil rausfuhr und wir dann einen freien Platz hatten. Wir sind das erste Mal in Schwerin und sind begeistert vom imposanten Schloß am Schweriner See.
Neben der Altstadt haben wir auch den Schweriner Dom besichtigt, wo wir auch hier eine Kerze aufgestellt haben. Zwischendurch ließen wir es uns in einem Café gut gehen. Wir blieben im Osten und besuchten Brandenburg an der Havel. Unser Stellplatz am Grillendam 4 ist direkt am Havelarm unweit der Dominsel den man über eine Fußgängerbrücke erreicht. Dom St. Peter und Paul ist ein großes Kirchengebäude das wir uns ausführlich angesehen haben. Bei einem Bummel durch die Neustadt bzw Altstadt begegnet man immer wieder einigen Möpse in Lebensgröße.
Die Skulpturen wurden von der Künstlerin Clara Walter zu Ehren Loriots, der in Brandenburg geboren wurde, aufgestellt. Direkt am Rathaus in der Altstadt, das im Haupthaus des alten Zuchthaus untergebracht ist, steht eine Holzbank besetzt mit einem lebensgroßen Loriot auch aus Holz, man kann sich dazu setzen. Noch so ein Schätzchen von Ort mit viel Geschichte lag noch auf unserem Weg. Jeder kennt das Gedicht über den Herrn von Ribbeck und seinem Birnbaum, geschrieben von Theodor Fontane.
Der liebevoll gestaltete Ort liegt westlich von Berlin im Havelland. Im Herrenhaus von Ribbeck gibt es unter anderem ein kleines Museum über Fontane. Wenn man vom Parkplatz zum kleinen Zentrum bummelt kommt man auch an einem Birnengarten mit verschiedenen Birnensorten vorbei. In der Kirche ist der Stamm des original Birnbaumes untergebracht. In der ehemaligen Schule gibt es ein Café mit Außengastronomie wo man eine leckere Birne Helene Torte bestellen kann. Abends und in der Nacht sehr ruhig. Dresden gehört zu den schönsten Städten Deutschlands keine Frage das wir Sie auch auf dieser Reise besuchen. Unser Stellplatz ist immer auf dem Parkplatz an der Augustusbrücke in der Neustadt mit einem tollen Blick über die Elbe auf die Brühlsche Terasse. In 10 Minuten bis du in der Altstadt mit dem Zwinger und der Semperoper. Zur Frauenkirche ist es auch nicht weit. In der Neustadt direkt vom Stellplatz aus gibt es einige Hinterhof Galerien mit kleinen Geschäften, Cafes und Restaurants. Herrlich diese Stadt. Wir sind immer wieder fasziniert.
Oberhof am Rennsteig im Thüringer Wald gelegen war unser letzter Stop bevor wir uns auf den Heimweg machten. Erstmal haben wir uns die Biathlonarena in den Höhen angeschaut. Wir haben uns dann später auf den kostenpflichtigen Stellplatz in der Nähe des Ortes gestellt. Natürlich ist um diese Jahreszeit noch nicht viel los. Sind ein bißchen im Wald spazieren gegangen. Auf dem Spazierweg vom Stellplatz zum Ort kamen wir an einem Café vorbei, wir direkt hinein und erstmal einen Kaffee getrunken. Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen. Ich kann mich noch an einige Hotels erinnern aber sonst?